Wenn du ein Schweizer Dorf besuchst oder in den Alpen wanderst, wirst du feststellen, dass die Schweizer die einzigartige Angewohnheit haben, sich gegenseitig zu grüßen. Das gilt sogar für Fremde, egal ob auf der Straße, im Aufzug oder auf einem Wanderweg.
Deshalb fragst du dich vielleicht, wie man in der Schweiz grüßt. Zu Recht, denn die Begrüßung ist wichtig, wenn du dich anpassen willst. Sie sind die ersten Sätze, die du lernen solltest, wenn du in ein Land reist oder dort lebst. Und je öfter du diese Schweizer Begrüßungen in deinem Alltag verwendest, desto selbstverständlicher werden sie dir werden.
Grüezi / Grüessech
Grüezi ist ein schweizerdeutsches Wort, das „Hallo“ bedeutet und häufig in formellen Situationen verwendet wird. Diesen Gruß hörst du in der ganzen Schweiz, aber er ist besonders in den zentralen und östlichen Landesteilen verbreitet. Das Wort kommt von dem Ausdruck „Gott grüez i“, was so viel bedeutet wie „Gott möge dich grüßen“ Wenn du eine Gruppe von Menschen grüßt, kannst du auch „grüezi mitenand“ sagen, was so viel bedeutet wie „Hallo zusammen“
In den Kantonen Bern und Solothurn wird ein anderer Gruß mit der gleichen Bedeutung und Förmlichkeit verwendet: Grüessech. In Basel hingegen sagen die Einheimischen normalerweise Griezi. Diese Unterschiede in der Begrüßung spiegeln die unterschiedlichen Dialekte in den verschiedenen Regionen wider. Da Schweizerdeutsch eine Kombination aus verschiedenen Dialekten ist, gibt es keine strengen Regeln, die du befolgen musst, und du kannst die Begrüßung je nach Region verwenden.
Du wirst oft hören, wie Leute „Grüezi mitenand“ sagen, zum Beispiel in Aufzügen, Umkleidekabinen von Fitnessstudios oder in Büroräumen. Es ist eine höfliche Begrüßung, auch wenn vielleicht niemand zuhört oder es sich um Fremde handelt. Wenn du darauf achtest, wirst du ihn im Alltag häufig hören.
Hallo
Hallo ist ein Gruß, der zwischen formell und informell liegt. Er ist eigentlich ein deutscher Gruß, wird aber auch im Schweizerdeutsch häufig verwendet.
Hoi, Tschou/Tschau, Ciao, Sali
Für informelle Begrüßungen wird häufig „hoi“ (ausgesprochen „hoy“) verwendet, besonders unter Freunden und jüngeren Menschen. Wenn du die Ohren offen hältst, wirst du das „hoi“ überall hören.
In den nördlichen Teilen der Schweiz ist auch „sali“ eine gängige Redewendung, die mit „hoi“ gleichgesetzt werden kann
Ähnlich wie du „mitenand“ zu „Grüezi“ hinzufügst, wenn du eine Gruppe begrüßt, kannst du „zäme“ zu „hoi“ oder „sali“ hinzufügen Ein informeller Gruß an eine Gruppe wäre also „hoi zäme“, was „Hallo zusammen“ bedeutet
In Zürich und im Aargau hörst du oft den aus dem Italienischen importierten Satz „Ciao“ Auf Schweizerdeutsch wird es „Tschau“ geschrieben Es ist eine informelle Begrüßung, bei der auch „zäme“ hinzugefügt wird, wenn mehrere Personen angesprochen werden. Auch hier hängt die Wahl zwischen „Ciao“, „hoi“ oder „sali“ von der jeweiligen Person ab.
Guete Morge, Guete Tag
Außerdem gibt es Redewendungen, mit denen du jemandem einen guten Morgen, Tag oder Abend wünschst: Guete Morge (guter Morgen), Guete Daag oder Guete Tag (guter Tag) und Guete Abig (guter Abend). Diese Sätze können sowohl in formellen als auch in informellen Situationen verwendet werden, du kannst sie also auch mit Freunden und Familie benutzen. Wenn du eine Gruppe von Leuten begrüßt, kannst du Guete Morge Zäme oder Guete Morge Mitenand sagen, was „Guten Morgen allerseits“ bedeutet
Adieu, Uf Widerluege
Adieu ist in den deutschsprachigen Gemeinden der Schweiz eine gängige Art, „auf Wiedersehen“ zu sagen, und wird oft als formelle Verabschiedung verwendet.
Eine andere Redewendung, die beim Abschied verwendet wird, vor allem in formellen Situationen, ist „Uf Widerluege“ Diese Redewendung bedeutet „bis wir uns wiedersehen“ und kommt vom althochdeutschen Wort „luogēn“, was „schauen“ bedeutet
Andere Grüße in der Schweiz
Sprechen wir über die Begrüßungen in den verschiedenen Regionen der Schweiz, denn das Land hat vier offizielle Sprachen.
Im italienischsprachigen Teil der Schweiz ist ein beliebter Gruß „buon giorno“, was „Guten Tag“ bedeutet
In der französischsprachigen Schweiz grüßt man sich mit „bonjour“, was ebenfalls „Guten Tag“ bedeutet
Im Rätoromanischen sind die Dinge etwas komplizierter, weil es fünf verschiedene Dialekte gibt. Zwei gängige Begrüßungsformeln sind jedoch „allegra“ und „bun di“
Ein Überblick über die Schweizer Grettings
Schweizerdeutsch | Englisch | Förmlichkeit | Geografie |
Hallo | Hallo | formell/informell | |
Grüezi | Hallo | formell, Singular | Zürich & Ostschweiz |
Grüezi mitenand | Hallo alle | förmlich, Plural | Zürich & Ostschweiz |
Grüessech | Hallo | formell | Bern, Solothurn |
Griezi | Hallo | formell | Basel |
Hoi | Hallo | informell | |
Salü | Hallo | informell | |
Sali | Hallo | informell | |
Tschau | Hallo | informell | |
Tschou | Hallo | informell |
Hier ist ein kurzes Video, das die Aussprache der verschiedenen Wörter sehr gut veranschaulicht. Obwohl mir als Berner die Ohren bluten, wegen des Zürcher Dialekts, der gelehrt wird. Nein, ich scherze natürlich nicht, aber der Wettbewerb zwischen den Kantonen gehört auch zur Schweiz und zum Selbstverständnis gehört immer genau der Dialekt der Region, die man selbst spricht, das absolut schönste Schweizerdeutsch ;-).
Grüße aus der Schweiz: Fazit
Grußformeln spielen eine wichtige Rolle in der Schweizer Kultur und spiegeln die sprachliche Vielfalt und die regionalen Unterschiede des Landes wider. Während in der Deutschschweiz Grußformeln wie „Grüezi“, „Hallo“, „Hoi“ und „Sali“ üblich sind, haben andere Teile der Schweiz ihre eigenen Grußformeln.
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Wenn du diese Begrüßungsformeln verstehst und anwendest, zeigst du nicht nur Respekt, sondern kannst auch mit den Einheimischen in Kontakt treten und dich in das kulturelle Gefüge der Schweiz integrieren.
Mach dir die schweizerische Art der Begrüßung zu eigen, denn sie öffnet dir die Türen zu bedeutungsvollen Verbindungen und bereichert deine Reise in diesem vielfältigen und schönen Land.